Die Grundmann Immobilien AG als Besitzerin der beiden Liegenschaften an der Rathausgasse 6 + 8 in Aarau hat mit der Aarauer Coworking Genossenschaft eine geeignete Nachmieterin gefunden, welche seit Februar 2018 den Alltag in der Aarauer Altstadt mit neuen Arbeitsformen beleben wird.
Arbeiten, wo ich wohne –, aber nicht alleine, sondern zusammen mit Menschen aus der Wirtschaft und Gesellschaft, welche die gemeinsame Infrastruktur teilen und sich gegenseitig unterstützen und inspirieren wollen. Mit dieser Motivation haben sich sieben Unternehmen aus der Region Aarau zusammengefunden und die Aarauer Coworking Genossenschaft gegründet.
Von der Idee zum Popup Work Aarau
«Die Idee für einen gemeinsamen Arbeitsplatz entstand im Sommer vor einem Jahr zusammen mit Thomas Aerni», erinnert sich Hans-Ulrich Siegenthaler. «Für meine Kunden aus der Kunststoffindustrie bin ich regelmässig auf der ganzen Welt unterwegs. Wenn ich nicht auf Reisen bin, arbeite ich von zuhause aus. Hier ist die Ablenkung gross und vor allem vermisse ich den Austausch mit anderen Berufsleuten sowie die Gemeinschaft bei einem Feierabendbier.» Thomas Aerni findet für Basel West, eine Agentur für Unternehmenskommunikation mit zehn Mitarbeitenden, im Teilen von Ressourcen einen Wettbewerbsvorteil. «In Bern leben Manuel und Michael, welche bereits im Coworking Space Effinger arbeiten. Mit anderen Coworkern haben wir dort für unsere Kunden schon verschiedene Projekte erfolgreich realisiert.» Diese Erkenntnis hat die beiden Gründungsmitglieder bewogen, Gleichgesinnte zu suchen. Inzwischen ist eine Community von rund dreissig Personen herangewachsen, welche in den letzten Monaten das Projekt weiterentwickelt haben. Der Kern der Gruppe arbeitet seit diesem Frühling jeden Mittwoch im Popup-Work Aarau zusammen und hat erste Erfahrungen im Coworken gesammelt.
Fünftagesbetrieb an der Rathausgasse
Mit dem neuen Standort an der Rathausgasse 6+8 wird ein fünftägiger Betrieb möglich. «Zuerst wollen wir herausfinden, welche Arbeitsumgebung den einzelnen Coworkenden am besten entspricht, damit junge talentierte Start-ups mit erfahrenen Unternehmern zusammenarbeiten und sich gegenseitig befruchten können. Dazu werden wir die Liegenschaft bereits ab Januar 2018 bis zum Umbau nutzen können», freut sich Daniel Hediger, Gründungsmitglied der Genossenschaft und Geschäftsführer von immodea, der zum Thema Shared Workspace dieses Jahr eine Schweizer Marktstudie publiziert hat. Während der Umbauzeit werden die Coworkenden das Popup-Work-Konzept an einen anderen Standort zügeln und dort weiterarbeiten. Der Zeitplan hängt dabei weitgehend von der Erteilung der Baubewilligung ab. Beide Parteien hoffen darauf, dass diese zeitnah vorliegen wird, da die gewerbliche Nutzung von Erd- und erstem Obergeschoss auch dem ausdrücklichen Wunsch der Stadt Aarau entspricht. «Diese Lösung ist für uns ideal», meint Alexandra Grundmann. «Damit ist eine Zwischennutzung von Erd- und erstem Obergeschoss möglich. Beim Start nach dem Umbau werden die Coworkenden ausserdem sicherlich einen Nutzen aus ihren Erfahrungen vor Ort ziehen können. Die geplanten zehn Wohnungen vom zweiten bis zum fünften Stockwerk können unseres Erachtens vom Coworking Space ebenfalls profitieren – geplant ist zum Beispiel auch eine Kaffeebar, welche als Treffpunkt nicht nur für die Coworkenden dient.»
Den idealen Arbeitsplatz mitentwickeln
Interessierte Firmen und Start-ups können im Popup Work Aarau an der Rathausgasse vorbeischauen und zusammen mit der Community den idealen Arbeitsplatz mitentwickeln. «Ich freue mich darauf», bekundet Emilie Etesi. Sie wohnt seit sechs Jahren mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Aarau. «Ich möchte dort arbeiten, wo ich wohne und damit eine gute Lebensbalance finden. Seit ich mich selbstständig gemacht habe, muss ich nicht mehr jeden Tag nach Zürich pendeln. Das entlastet unser Familienleben enorm.» Etesi ist Gründungsmitglied der Aarauer Coworking Genossenschaft. Sie ist Partnerin von VillageOffice, dem grössten Coworking-Netzwerk, welches schweizweit mit Beratung und Begleitung lokale Gemeinschaftsbüros als überzeugende Alternative zu Homeoffice und Firmenarbeitsplatz aufbaut. Damit wird sie mit ihrer Kompetenz die Community weiterentwickeln und zu einem erfolgreichen Betrieb des Spaces beitragen können.
Auch die Grundmann Immobilien AG glaubt an das Konzept der Aarauer Coworking Genossenschaft. «Wir sind überzeugt, dass die neue Nutzung der beiden Häuser zum Schlüssel und zum Schwert in Aarau einen Mehrwert schafft und neue Impulse setzt. Entsprechend haben wir das ursprüngliche Projekt, welches Wohnungen ab dem ersten Obergeschoss vorsah, angepasst. Damit hat die Aarauer Coworking Genossenschaft im Erd- und ersten Obergeschoss genügend Platz.» Die Beteiligten werden in den nächsten Wochen und Monaten das Projekt gemeinsam weiterentwickeln und freuen sich bereits heute auf die Eröffnung des innovativen Coworking Spaces mitten in Aarau.
pd
Weitere Infos
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