Von mächtigen Kriegern und tragischen Helden

    Die neue Ausstellung des Bernischen Historischen Museums nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine spannende Reise in die Welt der legendären Samurai-Herrschaft in Japan. «Mythos Samurai. Die Sammlung Ann & Gabriel Barbier-Mueller» folgt den Anfängen des japanischen Kriegertums über die ereignisreiche, rund 700 Jahre dauernde Herrschaft des Schwertadels bis hin zu den Spuren der Samurai in der modernen Pop-Kultur. Im Zentrum der Ausstellung stehen hochkarätige Leihgaben aus der Privatsammlung Ann und Gabriel Barbier-Mueller (Dallas, USA).

    (Bild: © Bernisches Historisches Museum, Bern. / Stefan Wermuth) Die neue Ausstellung des Bernischen Historischen Museums nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine spannende Reise in die Welt der legendären Samurai-Herrschaft in Japan.

    Wer waren die Samurai? Aufopfernde Diener, furchtlose Kämpfer, tugendhafte Gelehrte, Krieger ohne Krieg – die bewegte Geschichte des japanischen Schwertadels wird ab dem 4. November 2021 im Bernischen Historischen Museum auf rund 1’000 Quadratmetern imposant erlebbar gemacht. Sinnbildlich für die Geschichte der Samurai stehen ihre Rüstungen und Waffen, die sich durch höchste Kunstfertigkeit auszeichnen. Sie widerspiegeln nicht nur Veränderungen in der Kriegsführung und die Wandlung der Rolle der Samurai, sondern auch die politischen Umbrüche und den sozialen Wandel, welche die japanische Gesellschaft im vergangenen Jahrtausend durchlaufen hat.

    Auf dem Rundgang werden Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, ihre persönlichen Vorstellungen über die Samurai sowie die durch die Pop-Kultur geprägten Darstellungen mit der historischen Realität abzugleichen. «Wir sind stolz darauf, als erstes Schweizer Museum anhand der spektakulären Objekte aus der international renommierten Privatsammlung Ann und Gabriel Barbier-Mueller, die faszinierende Geschichte der japanischen Kriegerelite erzählen zu können», freut sich Thomas Pauli-Gabi, Direktor des Bernischen Historischen Museums. «Die Leihgaben werden durch herausragende Waffen aus unserer Sammlung ergänzt. Das Bernische Historische Museum verfügt über eine der umfangreichsten und bedeutendsten Japansammlungen der Schweiz – dazu zählen rund 1000 Objekte, die direkten Bezug auf die Samurai und ihre Geschichte nehmen», ergänzt Alban von Stockhausen, Kurator der Ausstellung.

    Geschichten im Spektrum zwischen roher Gewalt und zarter Poesie
    Mit über 200 Objekten entwirft die Ausstellung ein facettenreiches Panorama des Zeitalters der Samurai vom 12. bis zum 19. Jahrhundert und der Geschichte Japans bis in die Gegenwart. Im Arsenal der Samurai finden sich Rüstungen, Helme, Masken und Rossharnische, die für den direkten Kampf vorgesehen sind, religiöse Funktionen erfüllen oder rein als Statussymbole dienen. Dementsprechend vielfältig und ideenreich sind auch die Zierelemente und die damit verbundenen Geschichten, die es zu entdecken gibt: Kreaturen aus mythologischen Erzählungen sowie Elemente aus Flora und Fauna repräsentieren mächtige Familien-Clans, versetzen Feinde in Angst und Schrecken oder schützen Krieger vor seelischer und körperlicher Verletzung. Religiöse Motive, Gottheiten oder Symbole, die auf berühmte Schlachten verweisen, sind ebenfalls zu finden. Dass die Samurai bis heute eine unerschöpfliche Inspirationsquelle der Pop-Kultur sowie der Unterhaltungs- und Konsumgüterindustrie sind, zeigen zudem ausgewählte Objekte, welche Schweizerinnen und Schweizer im Rahmen eines digitalen Sammlungsaufrufs im Vorfeld der Ausstellung eingereicht haben. Das Besuchererlebnis ist geprägt von der visuellen Opulenz der spektakulären Objekte und wird dank zahlreicher interaktiver Entdeckungsstationen sowie audiovisueller Elemente zu einer sinnlichen Erfahrung. Wie fühlt es sich an, eine Samurai-Rüstung anzulegen, exotische Materialien wie Rochenhaut zu ertasten oder ein Kampfschwert in der Hand zu halten? Eine Expertenführung im Audioguide-Format eröffnet eine zusätzliche Erzähldimension: Im Hörerlebnis werden Figuren aus gezeigten Holzschnitten zum Leben erweckt, die dem Kriegerethos innewohnende Poesie und Tragik reflektiert oder wenig bekannte Aspekte wie beispielsweise die Rolle von Frauen und Kindern im Kriegerstand vertieft.

    pd


    Rahmenprogramm für Gross und Klein

    Das reichhaltige Rahmenprogramm vertieft und erweitert den Themenfächer der Ausstellung. Von November 2021 bis Februar 2022 ist das Museum anlässlich des Formats «Ein Abend im Museum – Die Japanreihe» jeweils am Mittwoch bis 21.30 Uhr geöffnet. Zusätzlich zum Ausstellungsbesuch erwarten die Besucherinnen und Besucher Expertenreferate und Führungen sowie Kreativworkshops zu vielfältigen Aspekten der japanischen Geschichte, Kunst und Kultur. Für Familien stehen ab Januar 2022 Familienateliers auf dem Programm. Kleine Ausstellungsbesucherinnen und -besucher können zudem auf der attraktiven Erlebnisspur «Werde Samurai!» die Ausstellung.

    www.bhm.ch/samurai

    Vorheriger ArtikelJetzt kommt die Fonduezeit
    Nächster Artikel«Freddy Frächfäll – De Hibedi-Hop-Has»